Der Wunsch nach Sizilien zu fliegen existierte bei mir schon lange. Es gab immer wieder Gründe es nicht umzusetzen. Erst war es die fehlende Erfahrung dann Angst im italienischen Funkverkehr nicht verstanden zu werden. Zudem hielt mich die horrende Luxussteuer auf Flugzeuge ab. Mit den ersten Meldungen der Luftfahrtpresse im Frühjahr 2012, dass die Steuer für Kurzurlauber nicht umgesetzt wird gab es keine Ausrede mehr mit den Planungen des Sizilienfluges zu beginnen. Die Flugplanung war dank Jeppesen schnell erledigt. Wir wählten einige Flugplätze als Wegpunkte und optional Zwischenlandemöglichkeiten und dann spuckte mein Drucker gefühlte 1kg Anflugblätter aus. Die geplante Flugroute wurde in die VFR Karten gezeichnet und einen Flugplan zur ersten  Destination im Tessin vorbereitet.

Als der Abflug näher rückte wurden die Wetterbeobachtungen immer intensiver, denn es stand ja erst einmal eine Alpenüberquerung an. Da der Wetterbericht für den eigentlichen Abflugtag nicht optimal war, wurde der Abflug auf den Vorabend vorgezogen. Problem zwei war Lugano meldete marginale VFR Bedingungen. Weiter östlich war der Wetterbericht deutlich besser. Na gut dann wird die Italienrunde eben anders herum geflogen. Satt zuerst Tessin, Elba und dann über Rom nach Sizilien zu fliegen, umrunden wir den italienischen Stiefel im Rechtskreis.

Der Überflug über die Alpen nach Portoroz in Slowenien war in der Abendstimmung traumhaft. Spätestens im Landeanflug kam sofort Urlaubsstimmung auf. Nach dem unser Flugzeug mit günstigem Jet A1 betankt und auf der Flugplatzwiese befestigt war, fuhr uns das freundliche Flughafenpersonal in ein nettes Hotel mit Meerblick die Halbinsel von Piran. Nach einem netten Abend und einem leckeren Frühstück wurde der Flugplan im Hotel bereits an die DFS gesendet. Somit mußten wir nur noch die Landegebühr am Flugplatz bezahlen. Danach starteten wir Richtung Venedig und folgten der Küste nach Bari, wo wir nach 3 Stunden Flugzeit und vielen tollen Eindrücken landeten.

In Bari verbrachten wir nur eine Nacht. Es würde auch die Möglichkeit bestehen, mit dem Zug nach Alberobello zu fahren und die Häuser mit den bekannten Kegeldächern zu besichtigen. Uns trieb es aber weiter nach Catania auf Sizilien. So überflogen wir noch die GPS Koordinaten von Castel del Monte, dem beeindruckenden achteckigen Bau von Friedrich dem II und schauten uns Alberobello „nur“ aus der Luft an. Als wir die Meerenge von Messina in FL120 überquerten hatten wir direkt auf Augenhöhe den schneebedeckten Gipfel des Etna und das seltene Glück den Berg wolkenfrei zu sehen. Für die Umrundung gab es zwar einen kleinen Rüffler von der italienischen Flugsicherung „you are not cleared to circle around the etna“, aber da waren wir schon einmal rum und hatten schon längst unsere Fotos im Kasten :-).

Die Landung und das Handling in Catania, waren dann kompliziert und teuer. Ein Kontakt zum Aeroclub hätte uns ca.100 € gespart. Dafür ist die Abstellgebühr 5 € absolut moderat und Abstellflächen gibt es jede Menge. Nach dem der Bürokratismus auf dem Flugplatz geschafft war, wurde ein Mietwagen für die nächsten Tage organisiert. Das Frühlingsfest in Noto mit historischen Aufführungen, Siracusa mit historischer Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe), Catanias Fischmarkt und das Theater in Taormina mit Blick auf den Etna waren Highlights unserer Besichtigungstour.

Nach dieser Tour wollten wir nach Palermo weiter fliegen. Nach dem das Handling abgewickelt, das Flugzeug mit günstigen Jet A1 betankt und unser Flugplan, den wir zuvor über die Homepage der DFS aufgegeben hatten, endlich aktiv ist (eine PPR Nummer von Punta Raisi fehlte) fliegen wir über unendlich viele Gewächshäuser an der Sudküste Siziliens nach Palermo. Leider war das Wetter für VFR an diesem Tag nicht optimal und 50 NM vor der Landung in Palermo war das Wetter nicht mehr fliegbar. Also Umkehrkurve und zurück nach Catania und nochmal 100 € Gebühr für das ganze Handlingprozedere abdrücken, echt sch... . Nach einer weiteren Nacht in Catania flogen wir an der Küste entlang direkt nach Elba. 5:20 Stunden war eine meiner längsten Flugzeiten. Der Flug verlief problemlos entlang der „shoreline“ vorbei an einer Mengen Sehenswürdigkeiten, wie Capri, Vesuv, Castel Gandolfo und an Rom vorbei direkt auf die wunderschöne Isola de Elba. Der Flugplatz liegt in einer großen Bucht von Marina di Campo. Nach einem 30 minütigen Fußmarsch kann man die Füße am Sandstrand im glasklaren Meer kühlen. Unterkünfte jeder clouer hat es hier in der Nebensaison zu moderaten Preisen.

Der Rückflug nach EDMQ ist von Elba problemlos in ca. 2,5 Stunden möglich. Als wir in Elba abheben, sind wir etwas wehmütig, da unser schöner Ausflug sich nun zu Ende neigt. Aber eines ist sicher, wir würden es wieder machen und Elba sieht uns als Kurztrip ganz bestimmt öfters.

 

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