Osterfeuer in Pyrgos auf Santorini – dem Winternachspiel in Griechenland entkommen

Reiseroute Hinflug: Donauwörth – Dubrovnik – Korfu – Santorini

 


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Distanz: Kilometer

 

Vor einiger Zeit sah ich eine Dokumentation über Santorini, eine Insel in den Kykladen, einer Griechischen Inselgruppe im südlichen Mittelmeer. In diesem TV Reisebericht wurden Bilder vom Osterfest in Pyrgos gezeigt. Ein kleines Bergdorf wird mit hunderten Paraffin Fackeln in kleinen Blechdosen, die alle gleichzeitig bei Einbruch der Dunkelheit angezündet werden, zauberhaft illuminiert.

Dieses Mal soll es mit zwei Flugzeugen in den Osterurlaub gehen. Mein Freund Kurt will mich mit seiner Freundin begleiten. Mein Part war die grobe Flugplanung und Vorbereitung. Kurt kam mit seiner Mooney M20J auf den langen Legs immer ein paar Minuten vor mir zu Landung und hat die Zeit genutzt, Tank und Handling Personal in Bewegung zu setzen, dass wir immer zügig und fast zur gleichen Zeit an den Flugplätzen fertig wurden.

Nach einer schnellen Zoll- und Passkontrolle in Augsburg haben wir am Gründonnerstag einen sehr schönen Flug über die Alpen nach Dubrovnik mit zum Teil 70 kts. Rückenwind. Es ist schon sehr stimmungsvoll mit einem Sonnenuntergang im Rücken über die kroatische Inselwelt zu fliegen und die Weltkulturerbestadt Dubrovnik bei Nacht von oben zu sehen. So landeten wir kurz nach Einbruch der Nacht in Rekordzeit. Eine Landung am Airport Dubrovnik ICAO Code LDDU) bei voller Anflugbefeuerung ist sehr beeindruckend.

Am nächsten Vormittag machten wir uns von unserem Apartment, dass mitten in der Altstadt gelegen war auf einen Morgenspaziergang auf der Stadtmauer um Dubrovnik. Dort gab es mit tollem Blick aufs Meer und die netten Altstadthäuser den ersten Cappuccino des Tages und frisch gepressten Orangensaft. Zur Mittagszeit sind wir dann zum nächsten Leg nach Korfu aufgebrochen.

Der Flug von Dubrovnik nach Korfu, zum Airport of Entry, ja wir waren außerhalb des Schengen Raumes, folgte wieder der Küstenlinie und wir durften uns wieder Zoll- und Passkontrollen unterwerfen. Der südländische Bürokratismus kostete uns Zeit, Nerven und vor allem einiges an Gebühren. Die Handling Firma schimpfte auf Fraport und so war natürlich keiner Schuld an den üppigen Gebühren. Fraport hat zum Jahreswechsel 2017 vierzehn griechische Flughäfen gekauft und für die kleinen General Aviation Flugzeuge kräftig an der Gebührenschraube gedreht. Nachdem wir aufgetankt, den Handling und Papierkrieg gewonnen hatten buchten wir sehr schöne Zimmer mit eigenem Pool auf Santorini und flogen in gut zwei Stunden zu unserer Zieldestination.

Santorini begeisterte uns schon im Anflug. Auf dem Weg vom Griechischen Festland überflogen wir einige Kykladen Inseln. Getoppt wurde die Flugstrecke vom Blick in die Caldera und den kleinen Inselchen rund um unser Urlaubsziel. Auf dem riesigen Vorfeld waren mit uns ganze drei Flugzeuge geparkt. Wir haben natürlich brav vorher per E-Mail Lande- und Parkerlaubnis eingeholt.

Nach der Landung haben wir unseren vorbestellten Mietwagen abgeholt und sind nach dem es schon relativ spät war mit einer kleinen Inselrundefahrt direkt zu den für heute Abend angekündigten Osterfeuern von Pyrgos gefahren. In dem kleinen Örtchen sind zum Einbruch der Dunkelheit geschätzte 5000 mit Paraffinwachs gefüllte Blechdosen gleichzeitig entzündet worden. Ein Lichterfest, das seines gleichen sucht und entsprechend Eindruck bei uns allen hinterlassen hat.

Santorini begeisterte uns auch die nächsten 4 Tage mit kleinen Wanderungen und Inselrundfahrten, so dass wir den ursprünglichen Plan verwarfen nach zwei Tagen nach Naxos weiter zu fliegen. Außerdem waren die Unterkünfte mit Blick in die Caldera und eigenem kleinen Pool vor der Zimmertür zu schön, um gleich wieder aufzubrechen. Allerdings sorgte dass am Flughafen Santorini für einiges Diskussionen. Wir erinnern uns, es stehen auf einem riesigen Vorfeld drei Flugzeuge geparkt. Am Vorabend von unserem neu geplanten Abflug rief uns ein Handling Mitarbeiter an und fragte uns wo wir bleiben würden. Unsere Parkposition würde für andere Flugzeuge benötigt werden. Ich war fassungslos, das ganze Vorfeld war leer und jetzt gibt es eine Diskussion über PPR und Parkzeiten auf einem de-facto leeren Flugplatz.

Nach dem die Diskussion über Parkzeiten mit einer Frapport Mitarbeiterin beendet waren, flogen wir wieder ein Stück zurück.

Reiseroute Rückflug: Santorini – Korfu – Zadar – Donauwörth

 


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Distanz: Kilometer

 

Korfu sollte nochmals der Zwischenstopp werden, da es hier offiziell Avgas für Kurts Mooney gab. Kerkyra (Korfu Stadt) liegt in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz und versprüht schönstes südländisches Urlaubsflair. Es gibt dort viel zu entdecken, schöne Blicke aufs Meer, eine alte Windmühle, zwei Festungsbauten. Selbstverständlich besuchten wir auch die Hauptsehenswürdigkeit von Korfu. In einer Bucht am Ende der Runway vom Airport Kerkyra (LGKR) befindet sich das Vlacherna-Kloster und die Mäuse Insel „Pontikonisi“ Der Platz ist unter anderem von einem Sissi Drehort bekannte und in der Vorsaison ohne Touristenmassen sehr idyllisch. Korfu ist als die grünste griechische Insel bekannt und hat mit einer an der Westküste verlaufen Bergkette auch einiges für Wanderer zu bieten. Wir werden Korfu also sicher wieder einmal besuchen. Dieses mal mussten wir allerdings bereits am nächsten Tag wieder ein Stück Richtung Heimat fliegen.

Das Tiefdruckgebiet, dass in den Alpen zu Ostern nochmals einen halben Meter Neuschnee abgelegt hat erreichte uns bereits mit den ersten Ausläufern und es wurde selbst in Griechenland merklich kühler. Einen Zwischenstopp in Ohrid in Mazedonien oder in Tivat in Montenegro mussten wir auslassen, da wir es wenig erstrebenswert fanden im Regen uns Ohrid oder Kotor, beides Landschaftlich sehr reizvolle Gegenden anzuschauen. So führte uns unsere Flugstrecke mitten über die Adria in FL 160 über einer weitgehend geschlossenen Wolkendecke nach Zadar. Die Wolken lockerten erst wieder ab der Insel Brac auf. In Zadar war dann wieder bestes VFR Wetter. Allerdings war es am Abend nicht mehr möglich in Freien auf Grund der merklich kühleren Temperaturen zu Abend zu essen.

Am nächsten Morgen wurden die Flugzeuge ein letztes mal betankt. Das Bezahlen der Landegebühr und die Betankung verliefen, wie für Kroatien gewöhnlich, sehr unproblematisch, effizient und zu einem fairen Preis. Auf der Alpensüdseite durchflogen wir noch einige kleine Föhn-Wellen, die uns fliegerisch die Leistungsgrenzen unserer kleinen Flugzeuge beeindruckend aufzeigten. Der Rückflug von Zadar nach Augsburg zur Zoll- und Passkontrolle erforderte ab der österreichische Grenze, wie beim Hinflug auf Grund des Geländes und einer unter uns geschlossenen Wolkendecke ein steigen auf Flugfläche 160. Lediglich die hören Bergspitzen ragten aus dem Wolkenmeer. Wie gut dass wir Sauerstoff an Bord hatten. Die Außentemperatur war auf dieser Höhe bei circa Minus 25 Grad Celsius. Nach einer Woche landeten glückliche Piloten und Mitflieger in EDMQ mit einer Menge neuer fliegerischer Erlebnisse im Gepäck.

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